Mit welchen Werkzeugen? Entfernung von Fliesenfugen

Trotz achtsamer Pflege: Irgendwann wird auch der schönste Fliesenbelag unansehnlich. Die Gründe dafür sind vielfältig, neben beschädigten Fliesen sind es jedoch hauptsächlich Fugen, die die gesamte Optik beeinträchtigen und nach Ausbesserung schreien.

Gebrochen, zerbröselt oder aufgrund von Feuchtigkeit und Schmutzablagerungen in Badezimmer und Küche dunkel verfärbt – Fugen sind anfälliger als Fliesen, was sich auf ihre Haltbarkeit auswirkt. Eine Neuverfugung steht an. Dafür müssen zunächst jedoch die alten Fliesenfugen herausgelöst werden. 

Alt gewordene Fugen lassen sich manuell durch das Auskratzen und mechanisch durch das Ausfräsen mittels diverser Werkzeuge entfernen. Doch nicht nur beschädigte Fugen sollten neu verfugt werden: Steht eine farbliche Veränderung der Fugen an, die zu 90 Prozent übrigens weiß gehalten sind, empfiehlt sich ebenfalls eine komplette Runderneuerung der Fuge. 

Da während der Arbeiten jede Menge Staub entsteht, ist ein Atemschutz alternativlos. Davon abgesehen sollten die zu behandelnden Räume vollständig ausgeräumt und Armaturen sowie fest eingebaute Elemente sicher mit einer Folie abgedeckt werden. 

Natürlich können Sie Fugen grundsätzlich manuell ausbessern, sprich mit einem Fugenkratzer oder Cuttermesser von Hand auskratzen. Der Prozess ist allerding extrem mühsam und kostet Zeit, Kraft und Nerven. Zudem werden die Klingen bei umfangreichen Arbeiten schnell stumpf, was die Arbeiten zusätzlich erschwert.

Kurzum: Sollen nur wenige, vereinzelte Fugen ausgebessert werden, ist ein Fugenkratzer eine Möglichkeit – für umfangreichere Arbeiten empfiehlt sie sich jedoch nicht.

Gleiches gilt auch für das Arbeiten mit Hammer und Meißel. Hierbei besteht zusätzlich das Risiko, dass Fliesenkanten oder gar ganze Fliesen beschädigt werden. Mit anderen Worten: Der Griff zu Fräse und Co. ist auf jeden Fall der unkompliziertere Weg.

Eine Ausnahme bildet hier jedoch die Entfernung von Silikonfugen, die wie andere elastische Dehnungs- und Wandanschlussfugen auch nur mittels Fugenkratzer, oftmals in Kombination mit einem Silikonlöser, entfernt werden können. 

Ob oszillierendes Werkzeug oder Mini-Kreis- beziehungsweise Tauchsäge – das Risiko für Schäden an den Fliesen ist im Gegensatz zur manuellen Bearbeitung deutlich reduziert, der Arbeitsaufwand wesentlich entspannter. Beide Werkzeugtypen arbeiten besonders schonend und garantieren einen zügigen und sicheren Arbeitsablauf.

Achten Sie beim Einsatz jedoch unbedingt auf eine direkte Staubabsaugung! Auch wenn Fugenfräsen ebenso wie oszillierende Fräsen häufig über eine integrierte Staubabsaugung verfügen, ist diese längst nicht bei allen Geräten gegeben. In diesem Fall schließen Sie am besten direkt einen Staubsauger an das Gerät an. 

Multifunktionswerkzeuge wie die Fugenfräse oder die Vibrationssäge haben zudem den Vorteil, dass Rechte Winkel problemlos und ohne Überschnitt geschnitten werden können. Das liegt unter anderem an dem hartmetall-bestreuten Segmentsägeblatt. Und da der Mörtel nicht durch eine drehende Scheibe entfernt wird, bleibt der Mörtel dort, wo er sein soll.

Anders sieht das beim Winkelschleifer aus, der nicht mit Vibration, sondern mit einer sich drehenden Werkzeugscheibe arbeitet. Die Staubentwicklung ist beim Winkelschneider entsprechend hoch, weshalb dieses Werkzeug nicht im Innenbereich verwendet werden sollte. Zum Trennen und Entfernen von Platten-Fugen im Außenbereich allerdings hat sich der Winkelschleifer durchaus bewährt. Auch das Arbeiten geht in der Regel recht zügig von der Hand, es besteht jedoch die Gefahr, dass das Gerät verkantet. 

Auch wenn sich die einzelnen elektrischen Geräte in Sachen Arbeitsgeschwindigkeit, Präzision und Staubentwicklung individuell unterscheiden, lässt sich abschließend dennoch festhalten, dass Elektrowerkzeuge gegenüber Handwerkzeugen ganz klar die Nase vorn haben, wenn es darum geht, Fliesenfugen problemlos und sicher herauszulösen.