Fliesen oder Keramikfliesen sind als Wand- oder Bodenbelag sowohl im Innenraum als auch im Außenbereich gleichermaßen bekannt wie beliebt. Auch als Arbeitsfläche oder Fenstersims sind Keramikfliesen immer gerne gesehen. Doch Fliese ist nicht gleich Fliese.
Bei der Keramik gibt es im wahrsten Wortsinne "feine" Unterschiede. Ob Grobkeramik oder Feinkeramik - die Unterschiede entstehen bereits im Herstellungsprozess und gehen bei Keramik immer auf die Rohstoffzusammensetzung und die Feinheit der Körnung zurück. Des Weiteren spielt die Brenntemperatur eine wesentliche Rolle, denn diese schwankt zwischen 800 Grad Celcius und 1.200 Grad. Ebenso das Verfahren zur Formung von Keramikfliesen ist ein Unterscheidungsmerkmal.
Ein kleiner Exkurs zum Thema Keramikfliese: das Wort "Keramik" ist abgeleitet von dem griechischen Wort für Ton ("Keramos") und somit deckt der Begriff eine unglaubliche Vielfalt an Produkten ab - vom einfachen Tonkrug über filigranes Porzellan bis hin zu Fliesen und Hightech-Keramik.
Keramikfliesen erfreuen sich vor allem aufgrund ihrer robusten und gesunden Eigenschaften großer Beliebtheit. Kaum ein Baumaterial ist natürlicher als Keramik - die verwendeten Rohstoffe sind mehr oder weniger seit Jahrtausenden unverändert: Hauptwerkstoff in der Herstellung von Keramikfliesen ist Ton, demmineralische Zuschlagstoffe wie Quarz, Feldspat oder Kaolin, mitunter auch Kalzit oder Flussspat beigemischt werden.
Damit zählt Keramik wie Glas und mineralische Bindemitteln zu den nichtmetallischen, anorganischen Werkstoffen. Neben einfachsten Keramikerzeugnissen etwa Ziegeln ermöglichen weitere mineralische Zusätze eine Anpassung der Materialeigenschaften ganz nach Wunsch und Anwendungszweck.
Neben Ton oder Kaolin gehören Magerungsmittel wie Quarzmehl oder Schamotte zu den gängigen Zusätzen. Oft kommen auch Flussmittel zum Einsatz - wie etwa feiner, nicht wasserlöslicher Mineralstaub (z.B. Feldspat) mit schmelzfördernder Wirkung. Je nach Formgebungsverfahren wird die mineralische Mischung durch Wasserzugabe auf die gewünschte Konsistenz gebracht. Es gilt: Je homogener die Mischung und je länger ihre Lagerung (Mauken), desto besser die Qualität, Verarbeitbarkeit und Plastizität.
Grundsätzlich gilt dabei: Je runder die Körner, desto geringer ist die zu erwartende Festigkeit der Keramikfliese. Das wiederum hat den Effekt, dass die Fliese beim Brennvorgang weniger schrumpft.
Abgesehen vom handgefertigten Cotto unterscheidet man bei der Formgebung das Strangpressverfahren und die Pulverpressung. Bei der letzten Anwendung lässt sich das Keramikpulver mithilfe hohen Drucks in Formen pressen und anschließend brennen.
Im Gegensatz zum Strangpressen wird durch sogenannte Extrusion ein Strang hergestellt. Aus diesem Band werden Einzel- oder Doppelfliesen, sogenannte Spaltklinker, in Fliesengröße zerteilt.
Abgesehen vom Herstellungsverfahren lassen sich Keramikfliesen zusätzlich, nämlich in Feinkeramik und in Grobkeramik unterscheiden. Wie vermutet bestimmt die Körnung des Rohstoffgemischs darüber, ob eine Keramikfliese der Grob- oder der Feinkeramik zuzuordnen ist.
So ist eine grobe Körnung die Grundlage zur Herstellung von Grobkeramik, die wiederum in Terrakotta, Klinker oder Spaltplatten unterteilt wird.
Feinkeramik hingegen unterscheidet je nach Wasseraufnahmekapazitäten Feinsteinzeug von Steinzeug und Steingutfliesen.
Alle drei Fliesenvarianten gehören zur Kategorie der Feinkeramik. Doch wo liegen die Unterschiede zwischen Steinzeug, Feinsteinzeug und Steingut?
Ein kurzer Überblick:
Zur Herstellung von Feinsteinzeug wird auf extrem fein gemahlene Rohstoffe gesetzt, die während der Produktion unter hohem Druck in eine Fliesenform gepresst werden. Das hat den Effekt, dass die Inhaltsstoffe beim Brennvorgang sehr dicht zusammen schmelzen, was wiederum die feine Struktur von Feinsteinzeug ausmacht. Und je dichter die Masse beziehungsweise je geringer die Porosität, desto robuster ist das Material.
Feinsteinzeug ist damit eine widerstandsfähige Keramikfliese. Im direkten Vergleich zu anderen Fliesen aus Keramik zeigt diese Art von Fliese die geringste Wasseraufnahmebereitschaft (weniger als 0,5 Prozent des Eigengewichtes). Die strapazierfähigen Eigenschaften von Feinsteigzeug, glasiert oder unglasiert, sind der Hauotgrund, weshalb diese Fliese in Bereichen mit einer hohen Nutzung eingesetzt wird (z.B. öffentliche Räumlichkeiten, Terrassen oder Wege).
Gänzlich andere Eigenschaften weisen Steingutfliesen auf: Ihre Struktur ist extrem grobporig. Ein Merkmal, das auf die niedrige Brenntemperatur zurückzuführen ist. Aufgrund dieser Porosität verfügen Steingutfliesen mit mehr als zehn Prozent des Eigengewichtes im Gegensatz zum Feinsteinzeug über die höchste Wasseraufnahmebereitschaft, was Steingutfliesen im Prinzip nur für den Innenbereich attraktiv macht. Im Außenbereich würden sie bei Frost springen.
Ein Vorteil gegenüber Feinsteinzeug, das sich aufgrund der enormen Dichte schwerer verarbeiten lässt, ist die weichere Grundfestigkeit von Steingut. So lässt sich Steingut ohne Probleme zuschneiden und weiter bearbeiten, gleichzeitig ist die Steingutfliese jedoch weniger robust.
Aufgrund der geringeren Stabilität eignen sich Steingutfliesen daher optimal als Wandbelag, für den Bodeneinsatz sollten entsprechend dick produzierte Varianten der Steingutfliese zum Einsatz kommen. Was die Glasur betrifft, findet man häufiger glasierte Steingutfliesen, was sie besser vor äußeren Einwirkungen schützt.
Auch Steinzeugfliesen, nicht zu verwechseln mit Steingut, sind eine Ausprägung der Feinkeramik. Was Brenntemperatur, Struktur und Wasseraufnahmebereitschaft betrifft sind Steinzeugfliesen jedoch eher mit Feinsteinzeug vergleichbar. Denn auch Steinzeugfliesen sind frostsichere, feinporige Fliesen, die sich im Außeneinsatz ebenso wie als Wandkachel bewiesen haben.
Der Hauptunterschied zwischen Grobkeramik und Feinkeramik liegt in der Formgebung: Feinkeramik wird gebrannt, nachdem sie zuvor in eine Form gepresst wurde. Grobkeramik wiederum wird beispielsweise in Form von Spaltplatten in einem endlosen Strang hergestellt und im Anschluss in die gewünschte Form geschnitten.
Rücken an Rücken gebrannt, werden Spaltplatten nach dem Brennvorgang ‚gespalten’. Spaltplatten sind frost- wie säurebeständig und dank ihrer robusten Eigenschaften im Außenbereich gern gesehen.
Allerdings variieren sie aufgrund des Materialschwundes während dem Brennen in Form und Größe – breite Fugen schaffen hier optisch Harmonie.
Bei Terrakottafliesen leitet sich der Name von der Farbgebung ab, die rohstoffbedingt im rötlichen Bereich liegt. Terrakottafliesen sind ein witterungsanfälliger und damit nur im Innenraum passender Bodenbelag.
Hier zählen Terrakottafliesen allerdings – da unglasiert, hoch porös und damit wasseraufnahmefähig – zu den eher anspruchsvollen und pflegeintensiven Keramikfliesen.
Ganz anders Klinker. Die im Strangpressverfahren produzierte Grobkeramik besteht aus unterschiedlichen Tonarten, ist dicker als Terrakotta und Spaltplatten und extrem witterungsbeständig. Klinker, der übrigens eine größere Maßtoleranz hat als Feinkeramik, wird hauptsächlich im schwer beanspruchten Außenbereich sowie an Wänden eingesetzt. Speziell Punktlasen können Klinkerplatten gut abfangen.
Keramikfliesen bestehen hauptsächlich aus gebranntem Ton – einem 100 % mineralischen Rohstoff direkt aus der Natur. Keramikfliesen sind nicht nur aus gesundheitlicher sondern auch aus ökologischer Sicht ideal für jedes Zuhause - Sie erfüllen auch alle Anforderungen an grüne Produkte.
Darüber hinaus sind sie pflegeleicht und bieten aufgrund ihrer glatten, versiegelten Oberfläche keine Möglichkeit für Keime, Schimmelpilze, Milben oder andere allergene Stoffe sich zu entwickeln oder einzunisten.
Über ihre gesamte Lebensdauer behalten Keramikfliesen ihre vielen positiven Eigenschaften bei und garantieren so dauerhaft ein fantastisches Klima zum Leben und Arbeiten.
Auf Grund ihrer erstaunlichen Vielfalt an Formen, Farben, Formaten und Oberflächen sind keramische Fliesen seit über 1.000 Jahren ein fester Bestandteil verschiedenster Wohnkulturen. Je nach Fugengestaltung und Art der Verlegung bieten sie nahezu unendlich viele Möglichkeiten der kreativen Gestaltung. Dabei sind Keramikfliesen sind heute mehr als nur ästhetisch anzuschauen - Sie haben sich zu einem modernen Hochleistungsmaterial entwickelt, das zudem auch beim Energiesparen hilft. Bis zu 30 % können Sie Ihre Heizkosten senken, wenn Sie Keramikfliesen mit einer Fußbodenheizung kombinieren.
Gehen Sie keine Kompromisse ein und erfüllen Sie sich Ihren Traum vom schöneren und gesünderen Wohnen. Natürlich mit Boden- und Wandbelägen aus Keramik.
Bei der Bauplanung (Neubau wie auch Renovierung sowie Modernisierung) ist der Energieverbrauch ein großer Punkt, der unbedingt beachtet werden muss. Bei der Kombination von Fliesen mit einer Fußbodenheizung kann z.B. bis zu 30% Energie gespart werden.
Somit sollte "Energie sparen" mit Fliesen als Baumaterial nachgedacht werden und dies nicht aus den hygenischen Gründen im Badezimmer und in der Küche sondern auch im Wohnzimmer, Kinderzimmer oder Schlafzimmer. Die Vorteile sind dabei unter anderem, dass Keramikfliesen Wärme besonders gut leiten und auch speichern.
Dadurch wärmt die beheizte Oberfläche nicht nur die Luft, sondern auch den Körper (insbesondere die Füße). Die Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung ist deutlich niedriger, weshalb auch die Energiezufuhr geringer ist. Bei einer Fußbodenheizung auf Wasserbasis, kann mit deren Hilfe die Räume im Sommer gekühlt werden.
1. Wählen Sie einen Anwendungsbereich aus:
Badfliesen
Küchenfliesen
Wohnzimmer-Fliesen
Terrassenfliesen
Mosaik
Dekor & Bordüren
Parkett, Laminat, Vinyl
2. Wählen Sie eine Stilrichtung aus:
Klassisch
Puristisch
Trendy
Landhaus
Mediterran
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